Auf der Suche nach der perfekten Runde

Wieder einmal das alte Trauerspiel. Ich bin auf der Suche nach der perfekten Runde mit den perfekten Spielern. Leider wird es sowas nie geben, bei den Spielern liegt es daran das sie über das ganze Bundesgebiet und darüber hinaus verstreut sind, beim perfekten System teffen einfach zu verschiedene Vorstellungen aufeinander.

Für mich ideal wären Over the Edge oder Unknown Armies. Mit einem Spielleiter der nicht so ganz unvorbereitet nur auf das reagiert was die Spieler machen, sondern auch einen Plan und einen roten Faden hat, der sich durch die Abenteuer zieht. Mir fällt das auch immer sehr schwer und bevor ich andere kritisere muss ich da gerade noch an mir arbeiten.

Cthulhu empfinde ich immer ein wenig als Pflichtübung. Kurze Schübe von wachsendem Interesse weichen immer längerfristigen Phasen in denen ich das Gefühl habe, das mir das Spiel nichts neues zu bieten hat. Lovecrafts Geschichten können mich auch nach fast 30 Jahren noch begeistern, nur beim spielen wird es zusehends schwerer. Das liegt zum Teil natürlich daran das ich ein unruhiger Geist bin, Stillstand gibt es bei mir selten, fast immer muss es vorwärts gehen und eine Idee löst die andere ab. Die Zeit zum ausarbeiten nehme ich mir nie. Warum auch, das können andere besser. Es wird immer jemand geben der das Rad zum anstossen bringt und andere die – mit viel Fleiss und Durchhaltevermögen – die Straße dazu bauen.

Vor Jahren hab ich aufgehört Fantasyromane zu lesen. Es fehlten mir die Innvationen und durchwegs Neuigkeiten. Vermutlich hat sich das schon lange geändert, aber ich trauere einfach Elric, Kane, Raven und sonstigen Zeitgenossen aus den 80er Jahren nach. Die Romane waren einfach gestrickt, aber für einen Jungen in der Pubertät genau das richtige. Nachdem ich aufgehört habe, Fantasyromane zu lesen, schwand auch das Interesse an Midgard, AD&D und Warhammer.

Irgendwann hab ich mich hin zu Horror und Thriller bewegt. Neben Krimis sind das auch heute noch die Bücher die ich am meisten lese. Und das ist auc das spielerische Genre das mich anspricht. Hier gibt es noch vieles was ich gerne ausprobieren möchte. Werde.

Nur die Science Fiction hat mich nie sonderlich berührt. Es gab immer wieder Ausflüge dahin, aber die haben nie lange gehalten. Weder im literarischen noch im spielerischen Bereich.

Kurios ist, das ich ab Januar wohl in einer Runde Space 1889 mitspielen werde. Einfach deshalb, weil das verlangen nach einer regelmäßigen Runde immer stärker wird. Über das Setting weiss ich nur sehr wenig der SL verwendet die Cthulhu by Gaslight Regeln. Für mich erfreulich, weil sie recht einfach sind. Ich spiele also Jules Verne angehauchte Science Fiction mit einem Regelsystem dessen Hauptsetting ich als Belastung empfinde.

Schon verrückt oder?

Comics haben einen schweren Stand

in Deutschland. Während Panini schon überlegt ob es Grant Morrisons Invisibles nach dem zweiten von 5 Monsterbänden einstellt, weil die Verkaufszahlen einfach zu gering sind, plagen Cross Cult mit dem preisgekrönten Werk Umbrella Academy wohl die gleichen Sorgen. Wie sonst ist es zu erklären das nach dem erscheinen von Band 1 im Januar 2009 der zweite Band erst für 2010 avisiert wird. Ohne genaue Angabe eines Datums.

Ich hab mich ja schon öfter darüber ausgelassen, aber Messen und Veranstaltungen scheinen auch nichts daran zu ändern. Comics haben in Deutschland keine Lobby. Sie werden immer noch als minderwertig und oft auch als sinnlos angesehen.

Es gibt aber auch Lichtblicke, so bringt Panini Incognito – Welt der Superschurken auf den Markt. Ed Brubaker und Sean Phillips zeigen, was passiert, wenn ein Superschurke in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen wird. Auch die Garth Ennis Kollektion findet mit Punisher 4, der Mitte November erscheint, seine Fortsetzung und in der Reihe Neil Gaiman Bibliothek erscheint Die ganze Wahrheit über den Fall der verschwundenen Miss Finch.

Mit ein wenig Glück schafft es The Boys Band 4 noch rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft in die Comicläden.

Das sind alles erfreuliche Nachrichten, tröstet aber nicht über die eingangs erwähnten, schlechten Nachrichten hinweg.

Ein klein wenig Unknown Armies

So ganz kann ich es ja nicht lassen, ich hab Unknown Armies zwar auf den Speicher geräumt, einfach weil ich der Ansicht war das sich das Spiel für mich erledigt hat. Hat es aber nicht, seitdem sich da wieder was tut und dem Erwerb zweier Bücher von Nick Cave und Der Würfler von Luke Rhinehart bin ich wieder ein wenig auf den Geschmack gekommen. Man sollte halt doch niemals nie sagen. Zumal mich am Wochenende mg darauf angesprochen hat, wann wir die Fortsetzung des im Sommer stattgefundenen Oneshots in der Wüste von Nevada, endlich weitermachen. Eine fiese Idee dazu hatte ich ja seinerzeit schon als ich Rex Millers Im Blutrausch gelesen hab. Ich sollte wirklich zusehen das ich meine ganzen Ideen unter einen Hut bringe und geringstenfalls die Hälfte davon realisiere.

Nur Cthulhu ist gut, aber nicht immer das wahre…