Der gute Spielleiter

Bin ich ein schlechter Spielleiter, wenn ich ungenügend oder überhaupt nicht vorbereitet bin, wenn ich zu einem Rollenspielabend erscheine? Sind meine Abenteuer schlechter und langweiliger, weil ich ad hoc improvisieren muss?

Das Ende des Szenarios ist sehr offen. Der Spielleiter erstellt das Setting und wartet ab. Er reagiert nur und beschreibt die Szenerie. Fast alle Charaktere werden von Spielern gesteuert, welche die Handlung voran treiben. Dabei sind die Charaktere mit einem solchen Hintergrund ausgestattet, dass Konflikte einprogrammiert sind. An eigentlich allen Ecken und Kanten des einen stößt sich ein anderer Charakter. Flagframing lässt grüßen, da wurde hier exzessiv und vorbildlichst mit gearbeitet und ich hege die Hoffnung, dass man mit dieser Technik weitere solcher Szenarien erstellen könnte.

Auszug aus einer Spielrunde die das Unknown Armies Abenteuer Der Ausbruch gespielt hat. Das ist eigentlich genau meine Art wie ich als Spielleiter agiere(n) möchte.

Nein.

Man ist nicht automatisch ein besserer Spielleiter, wenn man die halbe Woche darauf verwendet den nächsten Spielabend minutiös auszuarbeiten, alle Eventualitäten zu bedenken die den Spielern einfallen könnten und noch stundenlang NSC Beschreibungen erstellt. Meist ist man dann versucht auch sein Abenteuer durchzudrücken, weil man sich ja schon so viel Mühe gemacht hat.

Ich kenne beide Seiten aus beiden Blickwinkeln und ich muss sagen, ein SL der improvisiert und bei dem es lockerer von der Hand geht ist mir lieber als einer der sein Abenteuer auf Teufel komm raus durchpauken will. Und als Spielleiter mag ich auch lieber Spieler, die sich nicht an jedem Detail stören oder auch mal akzeptieren, wenn etwas so oder so ist. Was überhaupt nicht geht sind die Nörgler die bei einem Oneshot auch noch anfangen einem Löcher in den Bauch zu fragen und damit den anderen Spielern kostbare Zeit stehlen.

Bei so was kommt doch nur Langeweile auf. Das Spiel muss mich fesseln, der SL muss gut sein und die Mitspieler interessant. Dann braucht es keine auf alt oder echt getrimmten Handouts.

Dazu muss man sagen, dass man Unknown Armies auf ganz verschiedene Arten spielen kann. […]

Wenn man UA als Eingeweihten oder Erleuchteten-Kampagne spielt machen die Spieler den Plot, […] und die im Slogan versprochene „Macht“ samt ihrer „Konsequenzen“ wird spürbar.

Daher liebe Simulationisten, ihr werdet mit mir keine Freude haben, bleibt also bitte daheim und ich verspreche euch auch das ich in euren Runden nie mitspielen werde. Sonst würde ich nach dem 3. Abend eh wegbleiben.

Traut euch einfach mal mehr zu improvisieren, eure Spieler werden euch nicht beissen, sondern im Gegenteil es euch danken.

Schaut euch mal Spiele wie:

oder einige der zahlreichen Indies an.

Auflösungserscheinungen im Rollenspielbereich Teil 2

Grad hab ich mich noch beschwert das mir die Runden nur so dahin schmelzen, schon ist es das Gegenteil. Aus der Labyrinth Lord Runde wurde nun die Arkham Runde. Damit spiele ich 3x Monat Cthulhu.

Leider wird es mit Unknown Armies 2010 nichts mehr, eigentlich wollten wir am Sonntag spielen, aber heute ist einer der Mitspieler geschäftlich nach China geflogen und kommt erst wieder in 2 Wochen. Danach ist aber alles schon verplant für heuer. Ich bin daher dabei eine eigene UA Runde ins Leben zu rufen. Einen Mitspieler hab ich schon, 2 weitere haben ihr Interesse bekundet. Wenn wir uns noch auf einen Tag einigen könnten, dann würde dem spielen nichts mehr im Wege stehen.

Chaos in der Alten Welt hab ich auch ausprobiert, ein Brettspiel von FFG in der Welt von Warhammer. Man spielt einen der vier Chaosgötter und muss die Alte Welt zerstören. Ohne Strategie geht da nichts. Ich würde es gern wieder spielen, genau wie das Ravenloft Brettspiel. Letzteres ist von Wizards of the Coast und geht in die kooperative Richtung. Vom Begeisterungslevel eindeutig besser als das D&D Brettspiel.

Beruflich hab ich eine Perspektive, wenn das mit den Jobbewerbungen nichts wird. Mehr dazu zu gegebener Zeit. Und irgendwann komme ich wieder dazu, ein Buch ausgelesen zu haben. Derer drei liegen derzeit auf dem Stapel.

Auflösungserscheinungen im Rollenspielbereich

Da schreibe ich vor ein paar Tagen, das ich zu viele Rollenspielrunden hab und jetzt lösen sie sich nach und nach auf. Mit Labyrinth Lord bin ich nicht mehr so glücklich, weil das was ich wollte, den Geist der früheren Tage retour holen, hat nicht geklappt. Woran es letztendlich gescheitert ist vermag ich nicht zu sagen. War es der SL, die Mitspieler oder gar die Erkenntnis das früher doch nicht alles besser war und nur durch die Erinnerung verklärt?

Die Arkham Runde kommt auch nicht so richtig in die Gänge und ist um einen Spieler kleiner geworden (ebenso die LL Runde). Ich hoffe auf noch einen Spielabend im November.

Unknown Armies krankt ebenfalls an Terminschwierigkeiten, ob es noch im November was wird steht in den Sternen.

Verbleibt einzig meine monatliche Cthulhu Runde bei Joe die seit Jahren eine gewisse Konstante darstellt.

15 (Rollen)Spiele in 15 Minuten

Die Idee ist, in maximal 15 Minuten spontan 15 Spiele aufzulisten, die einen am meisten beeinflusst haben und „einen immer begleiten werden“ – was auch immer das heißen soll.

Meine Liste, in keiner besonderen Reihenfolge:

  1. (A)D&D – 1982. Der Einstieg ins Hobby.
  2. DSA – ich war dabei, zumindest bis 1986. Hab es zu Weihnachten 1984 bekommen.
  3. Cthulhu – ich liebe Lovecraft. War lange Zeit mein Zweitsystem für Herbst und Winter und ist das einzige Spiel das ich seit 25 Jahren spiele.
  4. Midgard – löste DSA und (A)D&D für eine lange Zeit hab. Würde ich gern mal wieder spielen.
  5. Warhammer – 1985 in meiner damaligen Runde als Alternative zu Midgard eingeführt, hielt aber leider nicht lange an. Mit erscheinen der 2. Auflage ist es wieder in den Fokus gerückt.
  6. Unknown Armies – sehr verqueres System und Setting. Mein All Time Favorit.
  7. Ars Magica– ein Kumpel hat mich dazu gebracht, noch mit der ersten Ausgabe von Lions Rampant.
  8. Vampire: The Masquerade – Die Anzeige im White Wolf Magazin war schuld. Bei Requiem bin ich wieder ausgestiegen.
  9. Mage: The Ascension – fand ich immer besser als Vampire. Meine Kampagne Mandelbrot Tango zog sich über mehrere Jahre hin.
  10. Over the Edge – einfach nur schräg. Leider nur 2x gespielt.
  11. Runequest – der große Bruder von Cthulhu. Nie auf Glorantha gespielt sondern immer auf eigenen Welten. Letztendlich zu tödlich.
  12. Elric / Stormbringer – hätte ich gern länger gespielt, aber nie Spieler dafür gefunden.
  13. MERS – meine Versuche in Mittelerde. Seitdem mag ich weder Mittelerde noch Rolemaster
  14. GURPS – nie gespielt aber die zahlreichen Bände die es für das System gibt konnte man immer gut ausschlachten.
  15. Labyrinth Lord – bringt das Feeling der roten D&D Box zurück an den Spieltisch.

Nicht so einfach in der kurzen Zeit 15 Systeme zu finden die einen immer noch begleiten.

Gefunden u. a. hier bei Mondbuchstaben und EdiehBlog oder auch bei black-thing.net.

Lab Lord rulez

Bereits 6 Zusagen sind bei mir eingetrudelt. Gut relativieren wir, 3 Zusagen und den Rest verbuche ich unter Interessensbekundung. Das freut mich sehr, war ich doch in der Vergangenheit nicht all zu bekannt dafür, neue Spielrunden auch wirklich durchzuziehen. Die meisten sind so schnell wieder verschwunden wie ich sie ins Leben gerufen habe.

Bei Labyrinth Lord hoffe ich aber dennoch das es anders ist. Mir gefällt das Regelsystem und ich hab endlich wieder Lust auf Fantasy, ein Gefühl das ich seit Jahren nicht mehr verspürt habe. Eintauchen in die guten alten RPG Welten von früher. Jetzt muss nur noch das Paket von Moritz bei mit eintreffen. 🙂 Hach das wird ein Fest.