Cthulhu im Herbst

Ich bin so inkonsequent, das es schon wieder konsequent ist. Seit Jahren feiere ich den eigenen Abgesang auf Cthulhu, nur um im kommenden Herbst wieder Interesse an dem Spiel zu finden. Diesmal habe ich es drei Umständen zu verdanken. Zum einen der limitierten Auflage des Cthulhu Spielleiterhandbuches, dem Hörspiel Jerusalems Lot von Stephen King (gelesen von Joachim Kerzel) und dem Artikel aus dem Ghoultunnel Arthur Machens Cthulhu – das Rollenspiel. Gerade letzterer spiegelt ein wenig meine Einstellung wieder, Back to the Roots.

Als ich mit Cthulhu angefangen habe, gab es ein dünnes Buch, eine Handvoll kurzer Abenteuer und Kampagnen sowie die Geschichten Lovecrafts. Basierend auf diesen hab ich meine Abenteuer gestaltet. Obwohl ich eigentlich immer viel Wert auf die Hoffnungslosigkeit gelegt habe, sind gleichzeitig so gut wie keine Spielerfiguren gestorben. Es war immer eine Mischung zwischen Aktion und Storytelling. Nicht immer ausgewogen, aber den Spielern hat es Spass gemacht.

Just eben hab ich das Verlangen das Spukhaus Abenteuer von Amel zu spielen, welches in der Cthuloiden Welten erschienen ist. (Mehr schreib ich wegen evtl. Spoiler hier nicht).

Germanys best Cthulhu Runde

Seit ich Cthulhu spiele, suche ich die ideale Runde. Bestehend aus 3-4 Spielern die sich stimmungsvoll in die 1920er einfügen. Deren Charaktere so handeln wie es damals üblich war, einen Touch Gentleman-Like und das gewisse Maß an Verwegenheit. (Schaut euch Boardwalk Empire an, um zu verstehen was ich meine). Die Verantwortung der Spieler würde also hauptsächlich darin bestehen sich ein wenig kundig über die Zeit zu machen. Oder was mir fast noch wichtiger ist, die Spieler kennen eine oder mehrere Geschichten Lovecrafts und sind mit dem Mythos vertraut. Für viele Spielleiter mag das kontraproduktiv sein, aber wenn man eine gemeinsame Vorstellungsweise einer Sache hat, dann kann das durchaus dem Abenteuer zu gute kommen.

Auf der anderen Seite sollte der Spielleiter gut vorbereitet sein, ansprechende Handouts zur Hand haben und die Geschichte die er präsentiert darf ruhig im Sinne Lovecrafts stehen. Ich schreibe hier bewusst Geschichte und nicht Abenteuer, denn gegen Railroading bei Cthulhu habe ich ausdrücklich nichts einzuwenden. Ich will sogar eine Story, die von Lovecraft selbst geschrieben worden wäre, erleben. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Das sind Vorstellungen die sich schwerlich verwirklichen lassen, selbst in meinen besten Zeiten hab ich mich nicht immer daran gehalten. Warum also etwas von den Mitspielern verlangen, das man selbst nicht bereit ist zu geben?

Darauf suche ich noch eine Antwort und wenn ich sie habe, werde ich wohl auch Deutschlands beste Cthulhu Runde leiten. Bis dahin gebe ich mich mit dem zufrieden was ich habe, eine regelmäßige Runde mit guten Freunden in der ich Die Berge des Wahnsinns spiele.